Einbrecher werden im dreister

Weinheimer Nachrichten, 24.04.2014:

2013 wurden 670 Fälle angezeigt, im Jahr zuvor waren es nur 457. Das entspricht einer Steigerung von 46,6 Prozent.

Betroffen waren vor allem die Städte und Gemeinden entlang der Autobahnen A 5 und A 6. „Das ist ein bundesweiter Trend, der sich an allen großen Autobahnen abzeichnet. Die Täter nutzen die Gelegenheit, schnell an den Tatort zu gelangen und auch ganz schnell wieder mit der Beute flüchten zu können“, sagt Polizei-Pressesprecherin Roswitha Götzmann.

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Allein 59 Fälle in Weinheim

Eine starke Zunahme der Einbrüche verzeichnet die Polizei in Weinheim. Dort waren es 2013 insgesamt 59 Fälle – gegenüber 43 Fällen im Jahr 2012. In Heddesheim stieg die Zahl von zehn auf 14 und in Ladenburg von 10 sogar auf 17 Fälle. In Schriesheim wurden 2013 24 Einbrüche angezeigt (2012: 17) und in Hirschberg 15 (2012: sieben).

Rückläufig war die Zahl der Einbrüche nur in Hemsbach von 22 auf 15 und in Laudenbach von 15 auf lediglich sechs Fälle. Doch gerade in Laudenbach sind Anfang diesen Jahres bereits wieder einige Einbrüche gemeldet worden – die Tendenz könnte sich also im laufenden Jahr wieder umkehren.

Auch bei den Tätern können die Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim kein eindeutiges Bild zeichnen. „Das Vorgehen ist sehr unterschiedlich. Wir haben Einzeltätiger, aber auch Bandenstrukturen“, sagt Götzmann. Die Polizei hat auf die Entwicklung reagiert und in Mannheim eine zwölfköpfige Ermittlungsgruppe „Eigentum“ gegründet. Diese kümmert sich auch um die Einbrüche im Rhein-Neckar-Kreis. „Das hat den Vorteil, dass sich Tatzusammenhänge leichter erkennen lassen und wir so den Tätern besser auf die Spur kommen“, betont die Polizeisprecherin.

Ob Tag oder Nacht, die Diebe werden immer dreister, schlagen zu, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet. „Die nehmen das, was gerade zu haben ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Haus oder eine Wohnung von außen so aussieht, als wären die Bewohner wohlhabend oder nicht“, so Götzmann.

Sie rät den Menschen an der Bergstraße deshalb zur Vorsicht. „Wer etwas Verdächtiges bemerkt, zum Beispiel Fremde in einer Wohnanlage oder in der Nachbarschaft, die sich auffällig verhalten, der sollte sofort die Polizei rufen. Auch, wenn sich der Verdacht dann vielleicht nicht bestätigt.“

Die Polizei im Rhein-Neckar-Kreis setzt derzeit auf zusätzliche Überwachungsmaßnahmen. Auch die Kollegen im benachbarten Hessen sind für das Thema sensibilisiert.

Unternehmen im Visier

Doch nicht nur die Wohnungseinbrüche beschäftigen die Polizei. Auch immer mehr Geschäfte und Unternehmen werden Opfer von Kriminellen. Die jüngsten Fälle ereigneten sich über die Osterfeiertag: In der Olbrichtstraße schlug ein Unbekannter zwischen 9.30 und 23.30 Uhr die Scheibe einer Bäckerei ein, durchwühlte die Büroräume und stahl Wechselgeld. Er versuchte auch einen Standsafe zu öffnen, schaffte es aber nicht. In der Eislebener Straße brach ein Unbekannter in das Gebäude einer Baufirma ein und stahl Bargeld aus den Büroschränken. Geld und Briefmarken klaute ein Unbekannter aus einem Holzverarbeitungsbetrieb an der Mierendorffstraße. Auch hier wurde ein Bürofenster aufgehebelt. Ob zwischen den Einbrüchen ein Zusammenhang besteht, wird noch ermittelt.